Montag, 10. Januar 2011

Sehnsucht nach den Sternen

Download hier:

http://85.214.128.10/div.uni-guehlen.de/Musik/ugu-CC0/Sehnsucht5.wav.mp3

Theodor W. Adorno über Schlager: „Schlager beliefern die zwischen Betrieb und Reproduktion der Arbeitskraft Eingespannten mit Ersatz für Gefühle überhaupt, von denen ihr zeitgemäß revidiertes Ich-Ideal sagt, sie müssten sie haben.“

★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★

An der Leninsternwarte,
dort wo die Pofressoren lehren
stand ich vor der Sternenkarte
und ließ es mir genau erklären,
wo bekomme ich den Superdiamant
und wo den Treibstoff für den Start
und wo bekomm ich den gesamten Proviant
für meine Sternenfahrt.

Helfen Sie mir, ja helfen Sie mir, oh nein,
ich habe Sehnsucht nach den Sternen.
Sehnsucht nach Licht
kann viel schlimmer nicht mehr sein,
Ich habe Sehnsucht nach den Sternelein.

Blickt man aus dem Himmelsschiff
sieht man das Funkeln ferner Sterne.
Es codiert in Finzelschrift
den Gruß, den Gruß aus weiter Ferne.
Manchmal sehn ich mich inmitten tiefster Nacht
dahin, wo mein Feinsliebchen wohnt.
Sie hat so schöne große Augen, große Macht
und einen breiten Mund.

Einen Milchaufschäumer braucht
der Mensch, um damit Milch zu schäumen.
Wird er tief ins Glas getaucht,
so fang ich sofort an zu träumen
von dem Schaum der Milchstraße in der Nacht,
vom endlos weitem Sternenmeer
und von der weißen Weltraumbarke, von der Macht
und vom Kryonenheer.

Tief im Schwarzwald und in Bayern
war ich und auch in Tirol,
doch vom nächtelangen Feiern
hab ich längst die Nase voll,
weil ich mich nach roten Riesen in der Nacht
und nach den weißen Zwergen sehn
mit ihren grünen, weiten Wiesen voller Macht
und spitzen Bergeshöhen.

Auf dem Friedhof vor der Stadt,
dort wo des Nachts die Eule schreit,
sitzen Hunde müd und matt
am Grab bei tiefster Dunkelheit
Doch das Schönste ist für mich der helle Schein,
der von den Sternen niederfällt,
denn dieser läßt die Menschen wieder glücklich sein
auf der gesamten Welt.